Katrin

Arbeit
Ausbildung

Nach dem Abi bin ich nach Grimmen gezogen, in ein kleines Dorf mit Behinderten und den Betreuern der Behinderten. Mir war sehr mulmig am Anfang, weil ich noch nie so lange von zuhause weg war - zehn Monate! Und der Lebensmittelpunkt war verschoben. Am liebsten wäre ich gleich wieder nach Hause gefahren. Ich kannte niemanden und wusste nicht, wie die so sind.

Das hat so zwei oder drei Wochen gedauert. Am meisten Kontakt hatte ich anfangs zu den beiden anderen Neuen. Wir sind abends mit dem Hund Riesenrunden gelaufen, um uns zu erzählen, wie furchtbar alles ist. Als das Wetter kalt und eklig wurde, hatten wir eine Whatsapp- Gruppe. Ich hatte keine konkreten Aufgaben, saß rum und dachte: „Na toll!“ Erst als ich ein Gefühl dafür entwickelt habe, wo ich gebraucht werde, fing ich an, mich mit meinem neuen Leben zu arrangieren.

Als ich nach zehn Monaten dort wegging, war ich traurig, weil ich mich so an die Leute gewöhnt habe, aber auch froh, dass etwas Neues beginnt. Ich habe zwei Monate in Kappeln in einer Jugendherberge gearbeitet. Jetzt studiere ich in Stralsund. Wenn ich das Gefühl habe dass ich willkommen bin, dann fühle ich mich sicher und habe keine Angst vor dem, was kommt.